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Fragen und Antworten zum irischen Steptanz
(Die folgenden historischen Angaben sind nur eine sehr oberflächliche Zusammenfassung; wer sich genauer informieren möchte, sei an dieses Buch verwiesen: J.C. O'Keeffe und Art O'Brien: A handbook of Irish dances : with an essay on their origin and history. Dublin, O'Donochue, 1902.)
Irischer Steptanz ist durch die Tanzshow RIVERDANCE bei uns populär geworden. Fast vergessen sind die mühevollen Anfänge, als Dorfkinder im vergangenen Jahrhundert auf Tischplatten und ausgehängten Türen unter Anleitung reisender Tanzlehrer ihre Soloschritte übten.
Im 18. und 19. Jahrhundert zogen in Irland reisende Tanzlehrer von Dorf zu Dorf, die "dancing masters". Die Volkstänze, die sie den Leuten beibrachten (in der Regel Kreis- und Gassentänze - im Irischen Stepptanz heute als "Figurentänze" - figure dances - bezeichnet), mußten von Jung und Alt gleichermaßen getanzt werden können. Damit es den Jungen nicht langweilig wurde, tanzten die kompliziertere Schritte. Die Tanzlehrer, unter denen große Konkurrenz herrschte, dachten sich immer neue Schrittfolgen aus. Allmählich wurde das Üben dieser Schrittkombinationen Selbstzweck. Die Jungen hängten bisweilen die Türen aus, um darauf wettkampfmäßig trainieren zu können. Daraus entwickelte sich mit der Zeit der irische Solo-Stepptanz. Heutzutage gehen irische Kinder schon mit drei oder vier Jahren in eine Stepptanzschule. Steptanz war in Irland noch bis vor ein paar Jahren fast ausschließlich ein Wettkampfsport für Kinder und Jugendliche. Es ist gerade einmal zehn Jahre her, daß ein engagierter Tanzlehrer aus Chikago anfing, mit seiner Tanzgruppe, der "Trinity Dance Company", Showtanz-Stücke zu choreographieren. Michael Flatley entsprang auch dieser Tanzschule, und er entwickelte deren Stil weiter zu den genialen Meisterstücken "Riverdance" und "Lord of the Dance". Im irischen Solotanz gibt es hauptsächlich vier Rhythmen: reel (2/4-Takt) (light) jig (6/8), slip jig (9/8) und hornpipe (4/4, allerdings triolisch - also als "Päckchen" von je drei Achteln - strukturiert). Je nach Tanz können diese im Tempo variieren, und die meisten irischen Tanzschulen haben ihre eigenen Schrittvariationen entwickelt. Außerdem gibt es Steptänze für harte und für weiche Stepschuhe.
Das ganze Jahr über finden in Irland, aber auch in den Vereinigten Staaten und einigen anderen Ländern mit irischen Einwanderern irische Tanzwettbewerbe statt. Sie werden "feis" genannt (sprich: fesch; Mehrzahl "feisanna"). In regionalen Wettbewerben ("Oireachtas" - sprich: "Ahrocktes") können sich die besten Tänzer für die Landes- und Weltmeisterschaften qualifizieren. Die All World Championships werden jedes Jahr um Ostern in Irland abgehalten. Ein spezieller Ausschuß in Irland (An Coimisiun le Rinci Gaelacha) erstellt und überwacht die Regeln und Richtlinien für den Tanzunterricht und die Wettkämpfe.
Jede irische Tanzschule hat mehrere verschiedene Trachten. Diese variieren mit der Altersstufe und mit dem Grad des tänzerischen Könnens. Es gibt Trachten für Anfänger, Fortgeschrittene, erwachsene Gelegenheitstänzer usw. Erreicht ein Tänzer einen sehr hohen Standard, kann er in Einzel-Wettkämpfen eine besondere Solisten-Tracht tragen. Diese Trachten sind sehr teure, handgearbeitete Einzelanfertigungen.
(wird irgendwann vielleicht um eine detailliertere Einführung in die Geschichte des irischen Steptanzes erweitert. Bitte wieder vorbeischauen!)
Über Irish Step Dancing
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